Kaufmann-Schwestern mit gelungenem Debüt

Bei ihrem ersten Auftritt bei der Deutschen Meisterschaften der Damen präsentierten sich Alexandra und Annett Kaufmann vom TTC Bietigheim-Bissingen von ihrer besten Seite und verpassen beide nur hauchdünn den Einzug in das Hauptfeld. Das Turnier selbst um den Ausrichter TTC eastside Berlin zeigt sich dahingegen schwach aufgestellt und präsentiert den Tischtennissport in einem amateurhaften Rahmen.

In ihren jeweiligen Vorrundengruppen im Einzel starten beide Kaufmann-Schwestern ohne große Erwartungen. „Ich will einfach dieses Turnier genießen. Es ist etwas ganz besonderes für mich hier dabei sein zu dürfen“ so Alexandra Kaufmann vor dem Turnierstart. In ihrem ersten Spiel gegen Gaia Monfradini aus Hessen legte sie dann auch gleich los wie die Feuerwehr und erspielte sich eine 2:0 Satzführung, ehe sich die deutlich favorisierte Hessin in das Spiel zurückkämpfte. Nach und nach übernahm sie die Partie und drehte das Spiel schlussendlich in fünf Sätzen noch zu ihren Gunsten. Nach einem 1:3 gegen Anne Sewöster aus Niedersachsen gelang der älteren Kaufmann-Schwester im letzten Einzel ein 3:2 Sieg gegen Anni Zhan (Nordrhein-Westfalen). Am Ende fehlte ihr nur ein Satz zur Qualifikation zur Endrunde. „Schade, dass es am Ende so knapp war. Aber ich hatte noch nie gegen Zhan gewonnen und konnte diesen Bock endlich umstoßen“ resümiert Alexandra Kaufmann ihren Einzelauftritt. Im Doppel traf sie mit ihrer Partnerin Jana Kirner (DJK Offenburg) nach gewonnener erster Runde in der zweiten Runde auf die späteren Titelträger um Nationalspielerin Sabine Winter/Huong Do Thi (Bayern/Sachsen). In einem packenden Spiel mussten sich die beiden jungen Nachwuchstalente in fünf Sätzen geschlagen geben.

Ihre jüngere Schwester Annett, die als jüngste Teilnehmerin in die Geschichte der Meisterschaft eingehen wird, startete gegen Amelie Rocheteau aus Niedersachsen in das Turnier. Gegen die Zweitligaspielerin hielt sie das Spiel lange offen, ehe sie sich in vier Sätzen geschlagen geben musste. Kurz vor der Sensation stand sie dann im anschließenden Duell gegen Anne Bundesmann vom Tabellenzweiten der 2. Bundesliga TSV 1909 Langstadt. Bei einer 2:1 Satzführung und einem 7:7 Zwischenstand nahm die Hessin eine Auszeit mit der das Spiel zu ihren Gunsten kippte. Doch auch Annett Kaufmann ließ sich von den ersten beiden Niederlagen nicht unterkriegen und gewann ihre letzte Partie gegen Svenja Horlebein vom Drittligakonkurrenten TV Hofstetten glatt in drei Sätzen. Im Doppel schied sie mit ihrer Schülerinnen-Nationalmannschaftskollegin Naomi Pranjkovic (Bayern) in der ersten Runde in vier Sätzen gegen Lotta Rose/Maria Shiiba (Niedersachsen) aus.

„Auch ich hatte mir nichts ausgerechnet und bin sehr zufrieden mit meinem Spiel. Ich hatte eine richtig schwere Gruppe und war trotzdem kurz davor diese zu überstehen“ bilanziert auch Annett Kaufmann ihr Turnier positiv.

Weniger positiv war hingegen das Auftreten des Ausrichters TTC eastside Berlin. Sowohl der Veranstaltungsort, das Sportforum Berlin, als auch die Organisation und die Präsentation der Spiele wurden einer nationalen Meisterschaft zu keinem Zeitpunkt gerecht. „Es ist schade, dass sich der Tischtennissport in solch einem schwachen Bild bei so einem Turnier präsentiert. Im Deutschen Tischtennisbund sollte man sich grundsätzliche Gedanken über die Austragung der höchsten nationalen Einzelmeisterschaft machen“ zeigte sich TTC-Vorstand Matthias Grünenwald schwer enttäuscht nach dem Besuch des Turniers.

mg

 

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