Hoffnungsschimmer nach Debakel

Wie dicht Freud und Leid im Sport beisammen liegen können, erfuhren die Drittligadamen des TTC Bietigheim-Bissingen am vergangenen Doppelspieltag. Zunächst setzte es beim BSC Rapid Chemnitz eine empfindliche 0:6 Schlappe, ehe dann im sonntäglichen Heimspiel gegen den Tabellendritten SV DJK Kolbermoor II ein überraschender 6:1 Sieg folgte. „Der Sieg gegen Kolbermoor war überlebenswichtig für uns. Jetzt müssen wir in drei Wochen in Süßen gewinnen, dann kann es doch noch zum Klassenerhalt reichen“ zeigt sich TTC-Betreuer Florian Grünenwald angriffslustig vor den finalen Spielen.

Wieder einmal wurden die Bietigheimerinnen von ihrer Spitzenspielerin Ina Karahodzina versetzt, die nicht zu den Spielen kam. „Es war das letzte Mal, dass wir auf sie vertraut haben. Jetzt ist das Maß voll und wir werden die letzten beiden Spiele in Süßen und zu Hause gegen Neckarsulm ohne sie spielen“ kündigt TTC-Coach Andreas Kienle Konsequenzen an. Da auch Hong Chen in Chemnitz nicht zur Verfügung stand, ging es beim Gastspiel im fernen Sachsen von Anfang an nur um Schadensbegrenzung. Doch weder die Kaufmann-Schwestern Alexandra und Annett gemeinsam im Doppel gegen Lara Neubert/Marlene Scheibe oder in ihren Einzeln gegen Hana Valentova und Nicole Delle noch Paloma Ballmann (0:3 gegen Scheibe) und Maike Dietrich (1:3 gegen Neubert), die kurzfristig eingesprungen war, konnten etwas Zählbares für das TTC-Quartett einfahren. „Wir saßen am Ende über acht Stunden im Auto für ein bisschen mehr wie eine Stunde Spiel. Das hat sich nicht gelohnt“ bilanziert Grünenwald den Samstag.

Umso erstaunlicher die Reaktion der Bietigheimerinnen im Heimspiel am Folgetag gegen die starken Bayern aus Kolbermoor. Dabei profitierten der TTC allerdings von der verletzungsbedingten Aufgabe der nominellen Nummer vier der Kolbermoorer Bundesligareserve, Victoria Dauter. Chen gewann an der Seite von Alexandra Kaufmann ihr Eröffnungsdoppel gegen Laura Tiefenbrunner/Iana Zhumdenko mit 11:8 im Entscheidungssatz. Annett Kaufmann/Yasmin Dietrich kamen zu einem kampflosen Sieg gegen Katharina Teufl/Dauter zur 2:0 TTC-Führung. Nach einer Punkteteilung im Spitzenpaarkreuz durch einen Sieg von Alexandra Kaufmann gegen Tiefenbrunner, bei einer Niederlage von Chen gegen Zhumdenko, folgte die Entscheidung zu Gunsten des TTC im hinteren Paarkreuz. Annett Kaufmann erhöht durch einen kampflosen Sieg gegen Dauter auf 4:1, ehe Yasmin Dietrich durch ein souveränes 3:0 gegen Teufl das 5:1 für den TTC erspielte. Davon motiviert lief Chen im zweiten Einzel gegen Tiefenbrunner zur Bestform auf und gewann nach knapp verlorenem ersten Satz das Spiel in vier Sätzen zum 6:1 Endstand. „Eine perfekte Reaktion auf unser Spiel gestern in Chemnitz“ zeigte sich auch Mannschaftsführerin Alexandra Kaufmann erleichtert nach dem Sieg.

In drei Wochen, nach der Osterpause, geht es für das Bietigheimer Quartett dann mit dem wohl entscheidenden Spiel bei der TTG Süßen weiter. Aktuell steht der TTC zwar zwei Punkte vor den Filstälerinnen in der Tabelle auf dem ersten Nichtabstiegsrang, jedoch spielen diese noch gegen den Tabellenletzten aus Sindelfingen, was einen Punktegleichstand zur Folge haben wird. „Es wird richtig packend werden in Süßen. Wir müssen uns gut vorbereiten und dann an diesem Tag unser bestes Spiel abliefern“ kündigt Kienle gezielte Trainingswochen an.

mg

 

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