Aus im Titelrennen

Lange sah es für die Regionalligaherren des TTC Bietigheim-Bissingen nach einem Erfolg im letzten Saisonheimspiel gegen den SV Plüderhausen aus. Doch eine Schwächephase im zweiten Einzeldurchgang ließ die Bietigheimer verzweifeln und brachte mit der 7:9 Niederlage das Aus im Meisterschaftsrennen. „Wir sind alle am Boden niedergeschlagen. Es ist so enttäuschend“ brachte TTC-Coach Andreas Kienle die Gemütslage im TTC-Lager nach Spielende auf den Punkt.

Der Start in die wichtige Heimpartie war wie von Bietigheimern erhofft. Mats Sandell/Pekka Pelz besiegten den ehemaligen Bietigheimer Josip Huzjak mit seinem Partner Stefan Tietze in vier Sätzen. Dazu besiegten Nick Rütter/Tom Mayer nach einem hervorragenden Spiel die Paarung Guilherme Teodoro/Marcel Schaal ebenfalls mit 3:1 Sätzen zur 2:1 TTC-Führung. Diese baute Pelz durch einen dritten Viersatzsieg gegen Huzjak dann gar auf 3:1 aus, ehe die Gäste aus dem Remstal durch drei Siege von Teodoro gegen Sandell (1:3), Laszlo Magyar gegen Rütter (0:3) und Adrian Wetzel gegen Pedro Osiro Shinohara (2:3) ihrerseits die Führung übernahmen. Dabei war vor allem die Niederlage von Shinohara gegen Wetzel mehr als unnötig, da der junge Schweizer eine mehr als souveräne Führung im Entscheidungssatz noch aus den Händen gab. Mayer stellte aber postwendend mit einem souveränen 3:0 gegen Tietze den 4:4 Ausgleich her. Ein phänomenaler Auftritt von Michael Engelhardt, der den favorisierten Schaal mit 14:12 im fünften Durchgang besiegen konnte, brachte nicht nur die 5:4 Halbzeitführung für den TTC sondern scheinbar auch die richtige Initialzündung für sein bis dato verunsichert wirkendes Team. Denn Sandell fegte im Anschluss im Duell der beiden Spitzenspieler den Kroaten Huzjak in drei Sätzen vom Tisch. Als dann auch noch Pelz einen 2:0 Satzvorsprung gegen Teodoro herausspielte, schien sich der TTC endlich entscheidend absetzen zu können. Jedoch schlug der junge Brasilianer zurück und sicherte sich das Spiel noch in fünf Sätzen, was das TTC-Team sichtbar traf. Shinohara ergab sich in drei schnellen Sätzen dem Ungarn Magyar zum 6:6 Ausgleich. Auch der sonst so kampfstarke Rütter konnte die Partie gegen Wetzel nicht erfolgreich bestreiten und verlor trotz jeweiligen Vorsprungs in allen Durchgängen glatt in drei Sätzen. So lag es am bisher überzeugenden hinteren TTC-Paarkreuz die Partie nochmals in Richtung der Bietigheimer zu drehen. Doch der bisher in der Rückrunde auf den Schlusspositionen ungeschlagene Mayer verkrampfte gegen Schaal und verlor am Ende denkbar knapp mit 9:11 im fünften Satz zum 6:8 Zwischenstand. Engelhardt, der an diesem Tag Bietigheims Bester war, verkürzte zwar im Anschluss durch einen souveränen 3:1 Sieg gegen Tietze nochmals auf 7:8, doch Sandell/Pelz hatten zum Abschluss gegen Magyar/Wetzel keinerlei Chance und unterlagen folgerichtig glatt in drei Durchgängen zum 7:9 Endstand.

„Es ist sehr frustrierend. Wir haben heute einfach schlecht gespielt. Wir waren nicht frei genug um unsere beste Leistung abrufen zu können“ zeigte sich Sandell schwer geknickt nach Spielende. „Wir hatten so viele Chancen das Spiel für uns zu entscheiden, aber wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. Das ist Sport – und es entscheidet nicht nur die körperliche Verfassung. Der Kopf muss auch mitmachen“ so Bietigheims Schwede weiter.

So steht der TTC einen Spieltag vor Rundenende mit 24:10 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz, den die Bietigheimer auch am Ende einnehmen werden. „Damit sind nicht nur alle Meisterschaftsträume sondern auch alle Aufstiegschancen dahin. Wir werden also auch in der nächsten Saison in der Regionalliga aufschlagen dürfen“ analysiert TTC-Vorstand Matthias Grünenwald die nun entstandene Tabellensituation. Zum Saisonabschluss geht es für die Bietigheimer nächsten Sonntag zum Lokalderby nach Stuttgart. „Wir werden nochmal alles geben und wollen diese trotzdem fantastische Runde mit einem Sieg abschließen“ zeigt sich Kienle dann schon wieder angriffslustig.

mg

 

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