Die Ausfälle wiegen am Ende zu schwer

„Es ist mega enttäuschend für uns, dass wir uns so quasi aus dem Meisterschaftsrennen verabschieden. Die Ausfälle vor allem von Pedro (Osiro Shinohara) aber auch Tom (Mayer) waren heute für uns nicht zu kompensieren“ zeigt sich TTC-Coach Andreas Kienle niedergeschlagen nach der bitteren 6:9 Niederlage seines Teams gegen die SpVgg Gröningen-Satteldorf. „Trotz allem war heute der Sieg drin, aber wir haben drei entscheidende Spiele allesamt hauchdünn im Entscheidungssatz verloren“ so der Bietigheimer Erfolgscoach weiter.

Zwei dieser drei entscheidenden Niederlagen setzte es gleich zu Beginn des Spiels. So unterlagen Oliver Herbrik/Michael Engelhardt im wichtigen Dreierdoppel der Satteldorfer Paarung Tobias Tran/Moritz Kouril mit 14:16 im Entscheidungssatz. Zuvor hatten Mats Sandell/Pekka Pelz ihre Kontrahenten Heiko Bärwald/Christian Hellenschmidt sicher in vier Sätzen besiegt, während Nick Rütter/Levin Rath in drei Sätzen Gabriel Stephan/Manuel Mangold unterlegen waren. Sandell glich im Anschluss durch einen 3:0 Erfolg über Mangold schnell zum, 2:2 aus, ehe die Gäste durch ein 3:1 von Stephan gegen Pelz erneut in Führung gingen. Dem erneuten Ausgleich von Rütter gegen Tran folgte die zweite unglückliche Niederlage von Herbrik mit 9:11 gegen Bärwald im fünften Durchgang. Ein 3:1 Sieg von Engelhardt gegen Hellenschmidt brachte den letztmaligen Ausgleich in der Partie. Rath zeigte bei seinem Regionalligadebüt gegen Kouril eine solide Leistung, konnte aber am Ende die Viersatzniederlage nicht abwenden und so gingen die Bietigheimer mit einem 4:5 Rückstand in die Halbzeit. „Wir können zu diesem Zeitpunkt auch 6:3 führen, dann spielt es sich natürlich ganz anders, als wenn du ständig einem Rückstand hinterherrennst“ beschreibt Spitzenspieler Sandell im Nachgang die Situation vor seinem Duell mit Stephan. Im Hinrundenspiel konnte Bietigheims Schwede noch mit 3:1 die Oberhand behalten. Doch dieses Mal glitt ihm die Partie nach gewonnenem ersten Satz aus der Hand und er musste so die folgenden drei Durchgänge mit 11:13, 9:11 und 12:14 äußerst knapp abgeben. Als dann auch noch Pelz das dritte entscheidende Spiel gegen Mangold mit 10:12 im Entscheidungssatz abgeben musste, war die Vorentscheidung zu Gunsten der Gäste aus dem Hohenlohischen gefallen. Erst recht nach der anschließenden 1:3 Niederlage von Rütter gegen Bärwald zum 4:8 Zwischenstand. Zwar verkürzten nie aufgebende Bietigheimer im Anschluss durch zwei toll herausgespielte Siege von Herbrik gegen Tran (3:1) und Engelhardt gegen Kouril (3:2 nochmals auf 6:8, doch Rath schien im finalen Einzel gegen Hellenschmidt vor allem mit seinen Nerven zu kämpfen, als mit seinem Gegner. Zwar konnte der junge Bietigheimer nach einem 0:2 Satzrückstand im dritten Satz nochmals verkürzen, jedoch blieb im der Satzausgleich trotz einem 10:9 im vierten Durchgang verwehrt. So stand nach knapp vier Stunden Spielzeit ein 6:9 aus TTC-Sicht.

„Natürlich war das ein herber Rückschlag im Kampf um den Titel, aber man muss dem Team einfach ein Lob aussprechen. Sie haben alles gegeben. Es ist keinem ein Vorwurf zu machen“ lobte Kienle sein Team trotz der Niederlage. „Ich denke der Verband muss sich grundsätzlich hinterfragen, ob er wirklich Deutsche Jugendliche über Jugendliche anderer Nationalitäten stellen will. So ein Verhalten ist aus unserer Sicht extrem fragwürdig. Das hat heute die Meisterschaft beeinflusst. Das ist das einzig Traurige an diesem Tag“ ergänzt TTC-Vorstand Matthias Grünenwald.

Weiter geht es für den nun Tabellendritten aus Bietigheim-Bissingen bereits am kommenden Samstag mit dem schweren Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten aus Kuppingen. Dabei wird erneut Pedro Osiro Shinohara fehlen, der erneut für sein Schweizer Nationalteam bei den Swedish Open aufschlagen wird. „Wir wollen das ausblenden und uns nicht über diese Ungerechtigkeit durch den Deutschen Tischtennisbund ärgern. Der Fokus liegt voll auf dem Spiel und unserer abrufbaren Leistung“ schaut Coach Kienle dann bereits nach vorne.

mg

(Foto: Volker Arnold)

 

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