Matejs WM-Tagebuch: Sonntag

Bereits am Mittag des Sonntags war bekannt, dass das deutsche Jungen U15-Team um Matej Haspel im Viertelfinale der Weltmeisterschaft stehen würde. Wie das Spiel gegen die Portugiesen lief und welcher Brocken danach auf das Team warten würde, darüber berichtet Matej in seinem zweiten Tagebucheintrag:

Heute Morgen ging es gegen Portugal, den amtierenden Europameister. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, und ich selbst bin mit meiner Einzelleistung auch zufrieden. Das wichtige Einzel habe ich sicher gewonnen und das Spiel lief für uns alle genau nach unserem Plan. Genau so wollten wir das. Dann habe ich am Mittag eine Einheit Physio eingelegt, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass ich müde bin. War wirklich gut und wichtig. Am Abend ging’s dann gegen Taiwan um eine Medaille, man muss sich vorstellen, wenn man da in die Box geht, dieses Gefühl, ein WM-Viertelfinale zu spielen, ist krass. Alle Deutschen haben uns angefeuert und die Stimmung war einfach bombe. Leider hat es nicht zu einem Sieg gereicht. Schade, aber um ehrlich zu sein, ist Taiwan eine ganz starke Mannschaft, unglaublich gute Einzelspieler. Das erste Einzel lief bei uns nicht nach Plan, obwohl wir wussten, dass wir ein A+ -Spiel bräuchten. Zweites Spiel war 1:3 gegen die Nummer 1 aus Taiwan und dann kam mein Einzel. War wirklich zufrieden, aber stellenweise ganz bitter die Chancen nicht genutzt. 10:7 im ersten Satz, dann den zweiten Satz sensationell 24:22 gewonnen (Anm. d. PW: Auf Insta in sämtlichen tischtennisrelevanten Stories zu sehen, selbst auf der Seite von World Table Tennis), dann 2:11, da hat er plötzlich alles getroffen und im 4. Satz dann ärgerlich 8:11. Chancen wurden nicht alle genutzt, das ist eben das Ding gegen Asiaten, dass man fast jede Chance nutzen muss. Ich war nicht mal spielerisch schlechter, sondern habe 2-3 mehr einfache Fehler gemacht und dann verliert man das halt. Ja, ist schade, aber auf jeden Fall kann ich auf meine Leistung aufbauen und muss mich so vor keinem Europäer meiner Altersklasse verstecken. Deshalb schauen wir mal morgen, wie’s im Training läuft.

Der Schlusspunkt gegen Portugal wurde gebührend bejubelt.

Wie Matejs Abenteuer in Slowenien weitergeht, erfahren wir morgen. Für ihn stehen noch die Einzel- und Doppelwettbewerbe im Rahmen dieser WM auf dem Plan.

Beitragsbild: Jörg Fuhrmann

Schreibe einen Kommentar