Annett Kaufmann glänzt auf internationalem Parkett
Nach einem dritten Platz vor zwei Wochen bei den Stiga Mini-Masters im belgischen Blegny, erreichte Annet Kaufmann vom TTC Bietigheim-Bissingen bei ihrem ersten Auftritt auf der ITTF World Junior Tour in der slowakischen Hauptstadt Bratislava den zweiten Platz im Mädchen U15- Einzel.
Beim Stiga Mini-Masters (bis Jahrgang 2006) musste sich die Bietigheimerin nach einer furiosen Vorrunde und einem packenden 3:2 Sieg im Viertelfinale gegen die Irin Sophie Earley, im Halbfinale der Polin Wiktoria Wrobel in vier Sätzen geschlagen geben. Im Spiel um die Bronzemedaille behielt sie dann in drei Sätzen die Oberhand gegen ihr Nationalmannschaftskollegin Jele Storz.
Noch besser und vor allem deutlich unerwarteter lief es für das Bietigheimer Ausnahmetalent bei ihrer Premiere auf der ITTF World-Junior-Tour in Bratislava. Im Jahrgang bis 2002 erreichte die 11-jährige zunächst mit ihrer Partnerin Naomi Pranjkovic das Viertelfinale im Teamwettbewerb. Dort musste sich das Duo dem Team aus Schweden hauchdünn mit 2:3 geschlagen geben und verpassten so ihre erste Medaille auf internationalem Parkett. Diese erspielte sich Kaufmann dann aber in einem sensationellen Einzelwettbewerb. Nach drei klaren 3:0 Siegen in der Vorrunde gegen die Peruanerin Alessandra Cisneros, die Slowakin Ema Cincurova und der Spanierin Claudia Perez traf sie bereits in der ersten KO-Runde auf die Topgesetzte Ukrainerin Anastasyia Dymytrenko. Kaufmann zeigte in dem live auf youtube.com übertragenen Spiel von Anfang an eine hochkonzentrierte Leistung und sicherte sich die ersten beiden Sätze mit 11:9 und 11:7. Auch im dritten Satz, als die Ukrainerin besser ins Spiel fand, bleib Kaufmann mental stark und gewann auch diesen mit 11:9 Punkten. Einem weiteren klaren 3:0 Erfolg im Achtelfinale gegen die Kroatin Hana Loncarevic folgte ein Viersatzsieg im Viertelfinale gegen die ebenfalls hochgehandelte Französin Lucie Mobarek, die ihrerseits im Achtelfinale die Taiwanerin Pu-Syuan Cheng besiegt hatte. Wie entfesselt spielte Kaufmann dann auch im Halbfinale gegen die Tschechin Linda Zaderova. Am Ende stand ein glattes 3:0 was den Finaleinzug zur Folge hatte. Dort traf sie ausgerechnet auf ihre Teamkollegin Pranjkovic, die sich ähnlich überraschend bis ins Finale vorgespielt hatte. In einer packenden Partie musste sich Kaufmann der zwei Jahre älteren Bayerin vom SV DJK Kolbermoor mit 9:11, 14:16 und nochmals 9:11 geschlagen geben. „Das war ein sensationelles Turnier. Ich hatte selbst nicht mit so einem Erfolg gerechnet“ gab sich Kaufmann auch hochzufrieden mit ihren Leistungen. „Schade, dass es am Ende nicht zum Sieg gelangt hat, zumal ich in der Mannschaftsrunde in der 3. Bundesliga gegen Naomi gewinnen konnte“ so Kaufmann weiter.
Bereits am kommenden Woche geht es für die Bietigheimerin zum nächsten großen ITTF-Turnier nach Szombathely/Ungarn. Dann wird auch ihre große Schwester, Alexandra Kaufmann, bei dem parallel stattfindenden U18-Turnier teilnehmen. „Von der Besetzung her, sind die Hungarian Open nochmals stärker besetzt wie die Slovakian Open. Man darf auf das Abschneiden unserer Kaufmänner gespannt sein“ zeigt sich TTC-Coach Andreas Kienle erwartungsvoll vor den nächsten Auftritten seiner Schützlinge.
mg