Big Point im Abstiegskampf

War das Spitzenteam aus Kaiserslautern am Samstagabend in heimischer Halle noch eine Nummer zu groß für die Regionalligaherren des TTC Bietigheim-Bissingen, umso wichtiger erwies sich dann der Sieg am Tag darauf beim Tabellenvierten aus Plüderhausen. In beiden Spielen lieferte das TTC-Sextett eine tolle kämpferische wie auch spielerische Leistung ab und belohnte sich am Ende mit zwei wichtigen Punkten im Kampf gegen den Abstieg.
Zunächst schien es auch im Heimspiel gegen die TSG Kaiserslautern nach einer Sensation zu riechen. Denn nach sechs gespielten Spielen konnten sich die Hausherren aus Bietigheim-Bissingen einen 4:2 Vorsprung erspielen. Dabei überzeugten einmal mehr Maxim Chaplygin/Mats Sandell (3:0 gegen Nikola Marinkovic/Sebestyen Kovacs) und Toru Takahashi/Pekka Pelz (3:1 gegen Haruki Miyamoto/Grzegorz Adamiak) in den Eingangsdoppeln. Dazu siegte Takahashi in vier Sätzen im japanischen Duell gegen Miyamoto sowie Sandell ebenfalls in vier Sätzen gegen den Polen Antoni Witkowski. Doch beim Stand von 4:2 folgten wohl die beiden vorentscheidenden Spiele. Pelz kam nach einem 0:2 Satzrückstand gegen Marinkovic immer besser ins Spiel. Zunächst sicherte er sich den dritten Satz mit 15:13 und erspielte sich auch im vierten Satz einen 9:5 Vorsprung. Doch plötzlich riss der Faden und der junge Bietigheimer musste sich mit 9:11 zum 4:3 geschlagen geben. Am Nebentisch führte Nick Rütter komfortabel mit 2:0 Sätzen gegen Kovacs, ehe der ungarische Pfälzer immer besser in sein Spiel fand und die Partie noch in fünf Sätzen zum 4:4 Ausgleich drehen konnte. „Stellen wir hier auf 6:2, was durchaus im Bereich des Möglichen gewesen wäre, dann nehmen wir hier am Ende was Zählbares mit“ blickt Pelz im Nachhinein zurück. Sichtlich geschockt von den beiden knappen Niederlagen hatten im Anschluss weder Michael Engelhardt noch Chaplygin, Takahashi und Sandell eine Chance gegen ihre pfälzischen Konkurrenten. Beim Stand von 4:8 erspielte sich Pelz gegen Witkowski eine 2:1 Satzführung. Doch Witkowski kämpfte sich zurück ins Spiel und entschied am Ende die Partie mit einem 11:9 im Entscheidungssatz. „Sie sind nicht umsonst mit nun 20:2 Punkten Tabellenzweiter. Sie haben eine enorme Qualität“ resümierte TTC-Coach Andreas Kienle die Partie.
Trotz der Niederlage fuhren die Bietigheimer mit breiter Brust einen Tag später zum Gastspiel ins Remstal zum SV Plüderhausen. „Wir wussten schon vor dem Spiel, dass heute was möglich ist. Wir wollten von Beginn an hochkonzentriert an die Sache herangehen und diesen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt einspielen“ blickt Pelz auf das Auswärtsspiel zurück. Erneut starteten die Bietigheimer mit einem 2:1 aus den Eingangsdoppeln. Chaplygin/Sandell besiegten Laszlo Magyar/Fabian Rieger in vier Sätzen, während Takahashi/Pelz zum vierten Mal in der Rückrunde das Spitzendoppel der Gegner besiegen konnte. Dieses Mal mussten Guilherme Teodoro/Marcel Schaal in vier Sätzen dran glauben. Chaplygin erhöhte im Anschluss durch ein glattes 3:0 gegen Josip Huzjak auf 3:1, ehe Magyar durch einen Dreisatzsieg gegen Takahashi auf 3:2 verkürzen konnte. Bärenstark präsentierte sich an diesem Tag das mittlere TTC-Paarkreuz. Zunächst besiegte Pelz den Brasilianer Teodoro in vier Sätzen, ehe Sandell am Paralleltisch seinen Kontrahenten Schaal ebenfalls in vier Sätzen zum 5:2 besiegen konnte. Nach einer Punkteteilung im hinteren Paarkreuz, durch einen Sieg von Rütter gegen Aleksandar Blagojevic bei einer Niederlage von Marc Hingar gegen Rieger, gingen die Gäste aus Bietigheim mit einem 6:3 Vorsprung in den zweiten Einzeldurchgang. Doch die Gastgeber spielten zunächst ihre Stärke im vorderen Paarkreuz aus. Magyar siegte im Duell der Spitzenspieler gegen Chaplygin glatt in drei Sätzen zum 6:4, ehe Huzjak in einem packenden Viersatzspiel den Bietigheimer Japaner Takahashi zum 6:5 besiegen konnte. Doch wie im ersten Einzeldurchgang kam der TTC im mittleren Paarkreuz zu zwei starken Siegen. Sandell ließ Teodoro in drei Sätzen keine Chance. Pelz drehte gegen Schaal einen 0:2 Satzrückstand noch in einen Fünfsatzsieg zum 8:5. Diesen vergoldete Rütter mit einem ungefährdeten 3:0 gegen Rieger zum 9:5 Sieg. „Ein großes Kompliment an die Jungs. Spielerisch wie kämpferisch war das heute erste Sahne“ lobte Kienle sein Sextett. „Das sind zwei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf“ so Kienle weiter.
Mit nun 9:19 Punkten vergrößerten die Bietigheimer, die immer noch auf dem Relegationsplatz liegen, den Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz auf drei Punkte. Gleichzeitig blieben sie auch am FT 1844 Freiburg dran, der den ersten Nichtabstiegsplatz inne hat. Die Freiburger kamen ihrerseits zu einem 9:5 Sieg gegen den Tabellenletzten aus Wirges, bei dem Bietigheimer in zwei Wochen zu Gast sein werden. „Das wird ein absolutes Muss-Spiel für uns werden. Wir werden uns in den zwei Wochen hochkonzentriert auf das Spiel vorbereiten. Es zählen nur zwei weitere Punkte“ gibt sich Pelz fokussiert vor dem kommenden Spiel bei den Rheinländern.

mg

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