Der Jüngste sichert den Klassenerhalt

Mit wenig Hoffnung fuhren die Regionalligaherren des TTC Bietigheim-Bissingen zu ihrem letzten Saisonspiel in die rheinland-pfälzische Hauptstadt. Denn neben der nominellen Nummer zwei, Toru Takahashi, mussten die Bietigheimer zudem noch verletzungsbedingt auf Pekka Pelz verzichten. So rutschten Kai Kilian und Michael Engelhardt in das Team, was sich im Nachhinein als Glücksgriff erweisen sollte.

„Wir hatten vor dem Spiel gesagt, dass wir trotzdem alles versuchen wollen den Sieg einzufahren und damit die Klasse aus eigener Kraft zu sichern“ gibt TTC-Coach Andreas Kienle den Gemütszustand zu Spielbeginn wieder. „Da auch die Mainzer nicht in Topbesetzung aufliefen glaubte plötzlich jeder wieder an die Chance hier den Sieg mitnehmen zu können“ so Kienle weiter. Der Beginn war dann auch vielversprechend. Maxim Chaplygin/Mats Sandell siegten souverän gegen Bing Li/Felix Schmidt-Arndt, während Nick Rütter/Marc Hingar ebenso deutlich gegen Luka Mladenovic/Benas Skirmantas das Nachsehen hatten. Engelhardt/Kilian sicherten mit einem Fünfsatzerfolg gegen Marian Schug/Max Bury die Führung nach den Eingangsdoppeln. Diese verteidigte Sandell mit einem 3:1 Sieg gegen Li, bei einer 1:3 Niederlage von Chaplygin gegen Mladenovic. Die Führung wechselte dann erstmals im mittleren Paarkreuz zu Gunsten der Gastgeber. Hingar blieb gegen Schug ohne Chance zum 3:3 Ausgleich. Rütter verspielte gegen Skirmantas eine 2:1 Satzführung und unterlag mit 6:11 und 7:11 in den finalen Sätzen zum 3:4 Rückstand. Doch der TTC schlug umgehend durch zwei Siege von Engelhardt und Kilian zurück. Engelhardt hielt Schmidt-Arndt klar in drei Sätzen in Schach, während Kilian einen 0:2 Satzrückstand gegen Bury noch in einen frenetisch bejubelten 3:2 Sieg zur 5:4 Halbzeitführung drehen konnte. Beflügelt von der großartigen Aufholjagd ihres Teamkollegen legten Chaplygin (3:1 gegen Li) und Sandell (3:1 gegen Mladenovic) mit zwei Siege im vorderen Paarkreuz nach. Rütter erhöhte durch einen klaren 3:0 Erfolg gegen Schug auf 8:4 für seinen TTC. Zwei Niederlagen von Hingar gegen Skirmantas und Kilian gegen Schmidt-Arndt brachten die Mainzer zwar nochmals auf 8:6 heran, doch ein brillant aufspielender und kämpfender Engelhardt sicherte seinem Team mit einem 3:2 Sieg gegen Bury den so erhofften 9:6 Sieg, der gleichzeitig den sicheren Klassenerhalt bedeutete. „Das Michi mit seinen 15 Jahren so die Nerven behält und das Spiel nach Hause bringt ist einfach überragend. Die Mannschaft hat heute den Sieg so sehr gewollt und ist am Ende belohnt worden. Mein größter Respekt“ zollt Kienle seinem Team ein dickes Lob für das Spiel. „Wir haben uns nicht zuletzt mit der Leistung heute den Klassenerhalt mehr als verdient“ so der Bietigheimer Coach weiter.

Am Ende schlossen die Bietigheimer die Runde mit 15:21 Punkten als Tabellensiebter ab. Damit distanzierte man den FT 1844 Freiburg um einen Punkt, der nun in die Relegation gegen die Zweiten der Oberliga Baden-Württemberg und Oberliga Südwest antreten muss. Nach der grauenvollen Vorrunde mit 2:16 Punkten, legte das TTC-Sextett mit 13:5 Punkten eine formidable Rückrunde hin und schloss diese als Tabellendritter hinter den beiden Topteams aus Kornwestheim und Kaiserslautern ab. „Natürlich hat Toru seinen Beitrag dazu geleistet, aber das Team war wieder ein Team. Wir waren eine Einheit, die immer an das Ziel Klassenerhalt geglaubt hat“ resümiert Bietigheims bester Akteur Sandell die zweite Saisonhälfte.

Nun geht es für die TTC-Verantwortlichen darum die neue Saison zu planen. „Mit dem Klassenerhalt steht auch unser neues Team zur kommenden Runde. Wir werden unseren Weg mit jungen, trainingsfleißigen Talenten weitergehen“ berichtet TTC-Vorstand Matthias Grünenwald. So werden mit Pedro Osiro Shinohara und Tom Mayer zwei junge Spieler an die Enz wechseln und die beiden Abgänge Chaplygin und Takahashi kompensieren. Der 16-jährige Shinohara wechselt vom schwedischen Topverein Eslöfs nach Bietigheim, während Mayer vom württembergischen Verbandsligisten TSG Heilbronn kommen wird. Dazu werden Sandell, Pelz, Rütter und Engelhardt weiterhin das TTC-Trikot überstreifen. „Klares Ziel wird wieder der Klassenerhalt sein. Aber das Team hat enormes Potential und mit Mats einen eindeutigen Leader. Mir gefällt die Zusammensetzung sehr gut“ zeigt sich auch Coach Kienle begeistert von seinem zukünftigen Sextett.

mg

 

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