Jetzt braucht´s ein Wunder

Durchweg hängende Köpfe gab es auf Seiten der Spielerinnen und Verantwortlichen des TTC Bietigheim-Bissingen nach dem Gastspiel der Drittligadamen im Abstiegsendspiel bei der TTG Süßen. „Jetzt hilft uns nur noch ein Wunder“ zeigt sich auch TTC-Coach Andreas Kienle konsterniert nach dem Spiel. „Wir haben den Klassenerhalt nicht heute verspielt, sondern in der gesamten Runde. Sehr schade, wie sich alles nach dem guten Saisonstart entwickelt hat“ so Kienle weiter.

Aufgrund des samstäglichen Sieges der Filstälerinnen gegen die DJK Kolbermoor standen die Bietigheimerinnen unter enormen Erfolgsdruck, denn nur ein Sieg konnte ihnen weiterhelfen. Entsprechend nervös ging das TTC-Quartett in das Spiel. Annett Kaufmann/Yasmin Dietrich blieben gegen Katharina Sabo/Katharina Binder ohne Chance und unterlagen glatt in drei Sätzen. Am Nebentisch konnten sich Hong Chen/Alexandra Kaufmann gerade so in fünf Sätzen gegen Verena Volz/Celine Schlecker zum 1-1 Ausgleich durchsetzen. Der erwarteten Punkteteilung im vorderen Paarkreuz durch einen Sieg von Chen gegen Binder bei einer Niederlage von Alexandra Kaufmann gegen Sabo folgte der erste Rückschlag im ersten Durchgang des hinteren Paarkreuzes. Zwar glänzte Dietrich, die, die vereinsintern suspendierte Spitzenspielerin Ina Karahodzina ersetzte, mit einem 3:2 Sieg gegen Volz, doch Annett Kaufmann musste sich parallel unerwartet deutlich in drei Sätzen Schlecker zum 3:3 Halbzeitstand geschlagen geben. Noch glaubte man im TTC-Lager an seine Chance, da alle vier folgenden Einzel als offen eingestuft wurden. Doch Chen ließ eine weitere große TTC-Chance ungenutzt. Im Duell der Spitzenspielerinnen gegen Sabo gab sie bei einem 1:1 Satzzwischenstand zunächst eine 10:8 Führung im dritten Satz aus der Hand. Im vierten Satz führte sie gar mit 10:7 um diesen zur 1:3 Niederlage ebenfalls noch abzugeben. Alexandra Kaufmann bügelte zwar diese Niederlage durch ein souveränes 3:0 gegen Binder wieder aus, doch lag nun der gesamte Druck auf dem hinteren TTC-Paarkreuz. Dietrich spielte erneut groß auf und fuhr durch einen 3:1 Sieg gegen Schlecker ihren zweiten Einzelsieg ein. Doch Annett Kaufmann hielt dem Druck nicht stand und unterlag auch Volz glatt in drei Sätzen zum 5:5 Unentschieden. „Man darf einer Elfjährigen keinen Vorwurf machen, wenn sie in so einem Moment nicht die Nerven hat. Es ist sehr schade, da sie es von ihren Möglichkeiten draufgehabt hätte“ resümiert TTC-Betreuer Florian Grünenwald die Auftritte seines Schützlings.

Mit 12:22 Punkten stehen die TTC-Damen einen Spieltag vor Schluss auf dem neunten Tabellenplatz mit zwei Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den aktuell der TSV Schwabhausen II einnimmt. Am letzten Spieltag in zwei Wochen treffen die Bietigheimerinnen in der Untermberger Sporthalle auf den Tabellenführer und Meister aus Neckarsulm. „Realistisch gesehen ist das eine Nummer zu groß für uns, auch wenn wir das Hinspiel nur knapp mit 4:6 verloren haben. Wir brauchen einen absoluten Sahnetag, während Neckarsulm eher einen Gebrauchten haben darf. Die Chancen sind leider minimal“ blickt Kienle voraus. „Aber im Sport ist vieles möglich und jedes Spiel muss gespielt werden. Noch haben wir eine Chance sportlich den Abstieg zu verhindern. Also werden wir uns daran klammern und nochmals alles reinwerfen. Aufgeben gibt es nicht“ so der Bietigheimer Trainer abschließend.

mg

 

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