Knapp am Punktgewinn vorbei trotz überragendem Hollo

Im Auftaktspiel der dritten Bundesliga Süd musste das neu formierte TTC-Quartett eine 3:6-Niederlage gegen den TTC Wöschbach hinnehmen. Neuzugang Mike Hollo sorgte durch phänomenale Kämpfe und überragende Leistungen für zwei der drei Bietigheimer Punkte.

Dass die Partie kein Spaziergang würde, machte sich den 75 anwesenden Zuschauern direkt zu Beginn klar, als Hollo/Michael Engelhardt gegen Rodrigo Hidalgo/Kenan Hrnic trotz einer 2:0-Satzführung in den Entscheidungssatz gedrängt wurden. Dieser blieb lange Zeit offen, ehe die Gäste beim 11:8 aus Wöschbacher Sicht die Oberhand behielten. Parallel dazu fanden Pekka Pelz/Jeromy Löffler gegen Jan Zibrat/Aleksa Gacev nicht in den Spielfluss und unterlagen mit 0:3.

Mit diesem Rückstand im Gepäck begann die erste Einzelrunde. Pelz lag gegen Gacev schnell mit 1:8 hinten, kämpfte sich dann aber sehenswert zurück in den Durchgang. Jedoch belohnte er sich nicht für seine Aufholjagd. Der zweite Satz begann mit einem ebenso hohen Rückstand, den Pelz dieses Mal nicht zu egalisieren vermochte. Mit dem Rücken zur Wand kämpfte Pelz um jeden Ball und entschied die folgenden beiden Durchgänge knapp für sich. Leider konnte er im entscheidenden Satz nicht mehr an diese Leistungen anknüpfen und unterlag klar. Am Nebentisch lieferte sich Hollo fünf knappe und hart umkämpfte Sätze lang einen Schlagabtausch gegen den Wöschbacher Spitzenspieler Zibrat, der auch auf internationaler Bühne schon aufhorchen ließ. Hauchdünn, aber hochverdient fuhr das deutsche Nachwuchstalent einen 12:10-Sieg im Entscheidungssatz ein und verhinderte so ein frühes 0:4 aus Sicht der Gastgeber. Im Anschluss daran trat Löffler gegen Hrnic an. In einem Match auf Augenhöhe war der Ausgang lange ungewiss, doch immer wieder war es Löffler, der die entscheidenden Punkte durch wohlplatziertes, druckvolles Passivspiel für sich entschied. In vier Sätzen hielt er sein Gegenüber in Schach und brachte den TTC auf 2:3 heran. Am Nebentisch hatte Engelhardt gegen Hidalgo wenig zu bestellen und unterlag trotz zwischenzeitlicher Akzente in drei Durchgängen.

Die Spannung sollte an diesem Punkt nun in einen stetig steigenden Verlauf übergehen. Pelz zeigte Spitzentischtennis gegen Zibrat und erspielte sich gegen den deutlich höher eingestuften Slowenen durch beidseitig druckvolles Spiel eine 2:0-Führung. Unter Druck schien Zibrat jedoch regelrecht aufzublühen und bot den gefährlichen Topspins Pelz‘ erfolgreich Paroli. Schlussendlich setzte sich der Favorit durch, wenngleich er dank der Leistung der Bietigheimer Nummer Eins über lange Strecken nicht als solcher wahrgenommen werden konnte. Im Duell der zweiten Positionen tat sich Hollo gegen Gacev schwer. Beim Stand von 1:2 und 6:10 aus Sicht des Bietigheimers schien die Partie verloren, doch unter den Anfeuerungen der zahlreichen Fans wehrte Hollo fünf Matchbälle ab, kämpfte sich so in den Entscheidungssatz und wehrte dort weitere Matchbälle ab, bevor er unter dem Jubel und Applaus der Zuschauerinnen und Zuschauer seinen zweiten Einzelsieg verbuchen durfte. Als nun, beim Stand von 3:5, Löffler schnell mit 2:0 gegen Hidalgo in Führung ging, keimte die Hoffnung auf ein Unentschieden auf. Jedoch fand der Peruaner besser ins Spiel und brachte selbst in engen Situationen noch erstaunliche Qualität auf den Tisch. Wie gewohnt ließ Löffler jedoch nicht locker und blieb stets dran. Umso unglücklicher, dass er am Ende mit 9:11 im finalen Satz das Nachsehen hatte und die Heimniederlage feststand.

„Alles in allem war es nicht schlecht heute“, resümiert TTC-Cheftrainer Andreas Kienle die Partie, „Das ist dritte Liga: Ein von vorne bis hinten stark besetztes Gegnerteam. Wir haben uns gut verkauft und sind eine junge, steigerungsfähige Truppe. Nun blicken wir nach vorne auf das nächste Spiel.“

Dieses wird bereits in einer Woche stattfinden, wenn die TSG Kaiserslautern zu Gast in Untermberg ist.

dm

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