Unter Wert geschlagen
Mit einer herben 2:6 Niederlage gegen die TSG Kaiserslautern musste das Drittligateam des TTC Bietigheim-Bissingen am vergangenen Sonntag beide Punkte den Gästen überlassen. Besonders bitter an diesem Umstand war die Tatsache, dass sich die Hausherren spielerisch durchaus auf einem soliden Level bewegten, aber an sehr vielen Stellen ein letztes Quäntchen Glück oder die Nutzung einer sich bietenden Chance ausblieb, sodass viele zunächst sicher geglaubte Partien und Sätze im Endeffekt doch an die Gäste gingen.
Sinnbildlich für diese Zusammenfassung waren die Doppel. Mike Hollo/Michael Engelhardt starteten guten Gefühls in das Spiel gegen Guilherme Teodoro/Rafael Turrini. In drei ausgeglichenen Sätzen erkämpften sich die jungen Bietigheimer eine 2:1-Satzführung. Dann jedoch konnten sie das Niveau nicht mehr halten und erwischten zwei schlechte Starts in die Sätze vier und fünf, was zu einer vermeidbaren 2:3-Niederlage führte. Am Nebentisch schienen Pekka Pelz/Jeromy Löffler gegen Filip Szymanski/Felix Köhler fast dauerhaft die Partie zu diktieren. Dennoch gelang es ihnen nicht, ihre Führungen und Chancen in Satzgewinne umzumünzen, sodass die beiden überraschend und nicht zum Spielverlauf passend mit 1:3 unterlagen.
In den Einzeln boten sich den Zuschauern in der Begegnung Pelz – Teodoro sehenswerte Ballwechsel. Durch kämpferische Leistungen ging der Bietigheimer Spitzenspieler mit 2:1 in Führung, fand sich kurz darauf jedoch im fünften Satz vor einem hohen Rückstand wieder. Unnachgiebig und Ball für Ball kämpfte sich Pelz zurück und egalisierte den Stand zum 9:9, wurde dafür jedoch nicht belohnt und musste Teodoro gratulieren. Nicht minder spektakulär waren die zu beobachtenden Punkte am Nebentisch. Nach zwei Sätzen stand es 1:1 zwischen Hollo und Szymanski. Im dritten Satz geriet Hollo ins Hintertreffen, biss sich jedoch durch bis zum 9:9, nur um dann zwei unglückliche Fehler in Kauf nehmen zu müssen. Davon unbeirrt trumpfte er im vierten Satz noch einmal auf, bevor Szymanski zurück in die Partie fand und mit etwas Glück auch den vierten Satz zum 3:1 für sich entschied.
„Dieses Spiel zeigt, was heute schief lief“, analysiert TTC-Cheftrainer Andreas Kienle, „Zu keinem Zeitpunkt wirkte es, als habe Mike das Spiel nicht im Griff, und dann sind es zwei kleine Punkte, in denen er etwas Pech hat, und schon ist der Satz weg.“
Dennoch stand weiterhin der Plan, eine Aufholjagd zu starten. Löffler benötigte einen Satz, um gegen Köhler in sein Spiel zu finden, dominierte das Geschehen dann jedoch. Parallel dazu lieferte sich Engelhardt gegen Turrini einen Schlagabtausch voller unglaublicher Ballwechsel. Trotz seines frühen 0:2-Rückstands ließ das junge Talent nicht locker und kämpfte sich in den fünften Satz, in dem die 50 anwesenden Zuschauenden erneut spektakuläres Tischtennis zu sehen bekamen. Auch diese Partie schien gut für den TTC ausgehen zu können, scheiterte aber erneut an wenigen Kleinigkeiten, sodass die Punktetafel auf 1:5 gestellt werden musste.
Der zweite Durchgang bot eine temporeiche erste Partie im Duell der Spitzenspieler, Pelz und Szymanski. Beidseitiges, aggressives Spiel brachte Pelz eine 2:0-Führung ein, die zwar beim anschließenden Satzgewinn Szymanskis kurz wackelte, dann jedoch durch Pelz in einen soliden und verdienten 3:1-Sieg umgewandelt wurde. Auch Hollo schien auf der Siegerstraße und ließ Teodoro in den ersten beiden Durchgängen kaum eine Chance. Dann jedoch wurde das Spiel für Bietigheims Nummer 2 schwerer und er musste trotz der anfänglichen Überlegenheit zwei denkbar knappe Satzniederlagen hinnehmen. Im entscheidenden Satz konnte er seine Chancen nicht mehr konsequent genug nutzen, sodass die 2:6-Niederlage besiegelt war.
„Es war sehr bitter heute“, fasst Michael Engelhardt zusammen, „Von den vier Fünfsatzspielen haben wir kein einziges gewonnen. Wir haben nicht schlecht gespielt, aber die Punkte einfach nicht heimgeholt.“
Das soll in der nächsten Begegnung anders laufen, wenn der TTC ein besonderes Heimspiel gegen den FC Bayern München am Samstag, den 15. Oktober in Oberderdingen unter der Schirmherrschaft der MJR GmbH bestreitet. Bis dahin gilt es, die ersten Spiele abzuhaken und sich im Bewusstsein der Chancen und spielerischen Stärken auf die anstehenden Partien zu fokussieren.
dm