Zwei Mal den Sieg auf dem Schläger
Mit einem doppelten 5:5, das sich wie zwei Niederlagen anfühlt, nehmen die Drittligaherren des TTC Bietigheim-Bissingen aus einem fordernden Wochenende zwei wichtige Punkte mit. Dass in beiden Partien beim Stand von 5:4 aus Sicht der Bietigheimer der Sieg in greifbarer Nähe war, trübt jedoch die Freude.
Am Samstagabend gingen Pekka Pelz, Mike Hollo, Aadarsh Om Chhetri und Michael Engelhardt in Effeltrich an die Tische. Chhetri ersetzte dabei den krankheitsbedingt ausgefallenen Jeromy Löffler. Die Doppel begannen an diesem Tag ausgeglichen: Zwar unterlagen Pelz/Hollo den Japanern Yoshinobu Takeya/Akito Itagaki, doch Chhetri/Engelhardt egalisierten dies durch einen Sieg gegen Martin Guman/Marius Zaus. Dann jedoch sollte eine Phase folgen, die den Ausgang der Begegnung entscheidend beeinflusste: Hollo unterlag trotz einiger Chancen Takeya unglücklich in fünf Sätzen, während am Nebentisch Pelz gegen Guman ebenfalls im Entscheidungssatz das Nachsehen hatte. Als dann auch noch Engelhardt gegen Zaus in fünf Durchgängen unterlag, zeigte die Spielstandstafel auf einmal ein 1:4 aus Sicht der Enztäler. Doch das Team kämpfte sich zurück: Chhetri besiegte Itagaki in vier Sätzen. Pelz und Hollo taten es ihm gegen Takeya und Guman gleich. Kurz darauf ging der TTC dann durch einen glatten Sieg von Chhetri gegen Zaus mit 5:4 in Führung. In einem hart umkämpften Match über die volle Distanz konnte sich Engelhardt gegen Itagaki leider nicht für seinen kämpferischen Einsatz belohnen und unterlag im vierten Fünf-Satz-Spiel des Tages, von denen keins den Bietigheimern zufiel. So war das 5:5 besiegelt, das sich nicht nur beim Anblick des Satzverhältnisses von 24:19 zugunsten des TTC eher wie ein Punktverlust anfühlt.
„Das war ein ärgerliches Spiel“, bilanziert TTC-Cheftrainer Andreas Kienle die Partie, „So oft hatten wir den Sieg fast schon in der Tasche und mussten dann aufgrund von Kleinigkeiten das Spiel doch noch aus der Hand geben. Spielerisch und kämpferisch haben wir uns keinen Vorwurf zu machen, aber das Ergebnis ist sehr bitter.“
Es blieb jedoch keine Zeit für Trübsal, denn tags darauf empfingen die Bietigheimer den TSV Windsbach vor heimischer Kulisse. In gleicher Aufstellung wurde mit neuer Motivation und ohne den Eindruck des Vorabends zu Werke gegangen. In den Doppeln gab es erneut eine Punkteteilung: Wieder siegten Chhetri/Engelhardt, dieses Mal gegen Boguslaw Koszyk/Petr Husnik, wogegen Pelz/Hollo knapp im entscheidenden Satz gegen Jeet Chandra/Yevgeniy Christ das Nachsehen hatten. Es sollte das erste von fünf Fünf-Satz-Matches werden. Zudem folgten ab dann stets weitere, paarkreuzinterne Punkteteilungen. Pelz tat sich im Auftakteinzel gegen Chandra schwer, biss sich aber beim Stand von 0:2 in die Partie. Leider schrammte er knapp am Entscheidungssatz vorbei und unterlag mit 1:3. Am Nebentisch überzeugte Hollo gegen Koszyk in drei immer knapper werdenden Durchgängen. Anschließend gingen beide Begegnungen des hinteren Paarkreuzes über die volle Distanz, wobei Chhetri das glücklichere Ende fand und gegen Christ siegreich blieb, während Engelhardt Husnik hauchdünn unterlag. In der zweiten Runde erkämpfte sich Pelz einen Vier-Satz-Sieg gegen Koszyk. Hollo lieferte sich mit Chandra ein Match auf Augenhöhe, in dem beide Seiten immer wieder durch temporeiche Rückhand-Topspins Punkte erzielen konnten. Der letzte Satz ging dabei leider an Chandra, der diesen Sieg mit unsportlichem Verhalten quittierte. Chhetri sicherte den Hausherren anschließend in drei knappen Sätzen gegen Husnik das Unentschieden, bevor die rund 40 anwesenden Zuschauenden gebannt die Partie Engelhardts gegen Christ verfolgten. Lange Ballwechsel sowie Höhen und Tiefen brachten den jungen Bietigheimer im vierten Satz an den Rand einer Niederlage, doch er wehrte einige Matchbälle ab und rettete sich in den entscheidenden Durchgang. Dort erspielte er sich gar eine Führung, die er dann jedoch nicht in einen Sieg ummünzen konnte, was für ihn in der vierten Fünf-Satz-Niederlage des Wochenendes zu einem frustrierenden Ergebnis führte.
„Die Partie heute war ausgeglichen. Trotzdem haben wir wieder vier von fünf Spielen im Entscheidungssatz verloren. Das macht das Wochenende schon unzufriedenstellend“, gibt Hollo die Stimmung im Team wieder, „Trotzdem werden wir das nun abhaken müssen und uns auf das nächste Spiel konzentrieren.“
Dieses steht am 20.11. in Neckarsulm an. Mit den beiden Punkten des Wochenendes steht der TTC nicht auf einem Abstiegsplatz, weist aber auch kein Polster auf, auf dem sich ausgeruht werden könnte.
dm