Herren 6 | Die Achterbahn der Gefühle

Groß angekündigt ging es am Samstag ins Vier-Punkte-Spiel gegen den Tabellennachbarn aus Roßfeld. Die Landesliga ist derzeit so unglaublich eng beisammen, dass vor dem Wochenende zwischen dem Abstiegs-Relegationsplatz und dem dritten Tabellenplatz nur zwei Punkte lagen.

Dementsprechend hoch war die Anspannung. Roßfeld hatte 12:16 Punkte, während wir mit 13:11 Punkten etwas besser dastanden. In der Vorrunde konnten wir zwar deutlich mit 9:2 gewinnen, hatten aber mit einem bärenstarken Tobias Fichter, der im vorderen Paarkreuz beide Einzel gewann, sowie zwei knappen 3:2-Doppelsiegen einen nicht zu unterschätzenden Sondereffekt.

Zur Prime Time um 18:30 Uhr begann das Spiel. Schon der Start zeigte, dass es ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen werden würde. Während sich unser Doppel eins mit Matthias und Marius denkbar knapp mit 14:12 im fünften Satz gegen Lutsch/Hellenschmidt durchsetzte, gingen die anderen beiden Doppel trotz knapper Sätze verloren.

Anschließend verlor Matze knapp im fünften Satz mit 8:11, und Tim musste seinem Gegner nach einem 1:3 gratulieren. Als dann auch Marius mit 1:2 zurücklag und Fynn am Nebentisch nach zwei knappen Sätzen den Anschluss und schließlich das gesamte Spiel verlor, sah es nach einem rabenschwarzen Abend aus. Glücklicherweise konnte Marius seine auf der Anreise verloren gegangenen Nerven wiederfinden und mit einem 3:2-Sieg die Wende einleiten. Neuer Spielstand: 2:5.

Im hinteren Paarkreuz zeigte sich erneut unsere Ausgeglichenheit im Team. Flo und Steffen hielten uns mit zwei souveränen Siegen im Spiel und verkürzten auf 4:5.

Matze wollte den Spieltag voll auskosten und kämpfte sich nach vier umkämpften Sätzen in den Entscheidungssatz. Dort ging ihm jedoch die Puste aus, und er musste sich in seinem dritten Fünfsatzspiel des Abends geschlagen geben. Am Nebentisch verlor Tim mit 1:3 – Spielstand 4:7. Ein hoher Sieg war nun nicht mehr drin, aber wir wollten uns keinesfalls geschlagen geben. Ein Punkt musste her, um nicht in die Relegation zu rutschen!

Was dann folgte, waren vier nervenaufreibende, aber konzentrierte Siege – plötzlich führten wir mit 8:7! Unter großem Jubel sicherte Steffen den achten Punkt. Am Nebentisch fühlten wir uns nach einer 2:0- und 6:2-Führung bereits auf der Siegerstraße. Doch Matze hatte an diesem Abend offenbar zu viel Freude am Tischtennissport gefunden und wollte den Abend voll auskosten. In partnerschaftlicher Manier tat es ihm Marius gleich, und gemeinsam „verdummbaselten“ sie Satz drei und vier. Das gegnerische Schlussdoppel wurde zunehmend sicherer, während wir immer unsicherer wurden – eine denkbar schlechte Kombination.

Plötzlich lagen wir mit 6:8 zurück und mussten die letzten Kräfte mobilisieren. Glücklicherweise reichte es am Ende für ein – völlig zurecht – viel umjubeltes 11:8 und somit zum 9:7-Endstand!

Die obligatorischen vier Stunden Spielzeit spürte man danach in den alten Knochen. Doch glücklich und zufrieden konnten wir den Abend gemeinsam ausklingen lassen.

„Wir haben uns nun zwar etwas Abstand zur Relegation verschafft, aber gerade die direkten Konkurrenten Neckar-Zaber, Buchenbach und Niedernhall haben sich entweder noch einmal verstärkt oder sind nominell ohnehin stärker als wir. Aus den letzten fünf Spielen sollten wir mindestens zwei, besser vier Punkte entführen, um auf der sicheren Seite zu sein. Das wird deutlich schwerer, als es klingt“, so Hetterich realistisch nach dem Spiel.

Es bleibt spannend bis zum Schluss. Im engen Rennen ab Platz drei ist noch alles möglich – bis auf wenige Ausnahmen kann hier jeder jeden schlagen.

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