Erwachsene IV | Viel Konditionstraining, wenig Punkte

Genau vier Stunden Spielzeit zeigte die Spieldaueranzeige am Samstag Abend im malerischen Plüderhausen an. Um 22 Uhr war die erste Verbandsliga-Niederlage der vierten „Generation“ des TTC´s mit 9:6 besiegelt. Nicht minder als 1248 Bälle, bei 66 Sätzen und in der Summe zehn 5-Satz-Spielen wurde der nicht übermittelten Zuschauerzahl geboten.

Ochsenhausen, Frickenhausen, Plüderhausen … so das Baden-Württembergische Trio um die Jahrtausendwende in der 1. Bundesliga. Ochsenhausen kämpft hier weiterhin um die Play-Offs, Frickenhausen ist ebenfalls weiterhin in der Bundesliga (mit dem dortigen Rolli-Team), einzig in Plüderhausen ist man in den Jahren ein/zwei/… Ligen nach unten und tritt zwar nicht mit einem Bundesligateam an, zumindest aber die Halle ist geblieben.

Auch mit TTC-Chefcoach Hongyu Chen wehte am Samstag ein wenig vergangene 1.-Liga-Luft durch die Halle, streifte er seines Zeichens doch einst selbst das SV-Trikot in der deutschen Eliteliga über – und es sei verraten – auch nicht unerfolgreich.

Doch zurück zum Spielgeschehen.

Hübner/Vischer im ersten gemeinsamen Auftritt der Saison mit der Suche nach dem Satzerfolg gegen Baranyi/Yang-Xu. Immerhin derer zwei davon heimsten Fichter/Nickel gegen Slavkovic/Kralj ein. Die maximale Steigerung im neuen rechts/links Tom-Rhea-Colvin-Chen-Doppel gegen Tietze/Albrecht. Wer mitgezählt hat, richtig, 2:1 für die Gastgeber in der Nähe der schwäbischen Alb.

Yang-Xu wird diese als langjährige Spielerin und Trainerin bestimmt schon einige Male gesehen haben, sicherlich öfters als Gegenüber Hübner. Dieser wiederum könnte zwar mit ortskundigem Bottwartal-Wissen glänzen, am Ende ändert das an dem knappen Fotofinish im 5ten für Yang-Xu leider nichts.

Bezweifelt werden darf der schwäbische Dialekt von Baranyi, der ähnlich ausgeprägt ist als der von Colvin auf TTC-Seite, der sich ab sofort wiederum aus der Heimat in Deutschland zurückmeldet und in schier endlosen links-links Topspin-Duellen die Krone aufsetze, allerdings eben nur fast. Keep your head up.

Zwischenstand 1:4.

Eine Woche zuvor: erstes Spiel von Chen bei den „Herren“, erste Nervosität (gefühlt stärker als bei den Deutschen Meisterschaften), ein nicht 100% zufriedener Coach an der Bande. Nächster Anlauf in Plüderhausen und ein enorm wichtiger, teils übermittelt gut anzuschauender Erfolg gegen Albrecht. The machine Fichter in der Vorwoche noch mit der Frage, ob ihm die Puste im Entscheidungssatz ausgeht, Antwort diese Woche: nein. Nach 5:10 (!) ebenfalls im 5ten gegen Tietze mit fast souveränen sieben Pfeilen ins Bullseye zum 12:10 und der Verkürzung auf 3:4.

Der TTC-Traktor (vom Zug sind wir noch einige Leistungslevels weg) nimmt somit an Fahrt auf. Doch wird jäh ausgebremst. Zwei Niederlagen von Vischer gegen Kralj und Nickel gegen Slavkovic bringen den TTC wieder ins Hintertreffen.

Time to win a game dachte sich daraufhin evtl. Colvin und setzte dies auch um, in souveräner Manier des gesamten Spieles – in fünf gegen Yang-Xu. Ebenfalls (leider) souverän der Auftritt von Baranyi mit Sieg Nummer 2 des Abends, dieses Mal gegen einen noch mit Luft nach oben agierendem Hübner – Tipps können beim zumindest an diesem Spieltag abwesenden Mannschaftsführer B. B. abgeholt werden.

Doch was wäre der TTC an diesem Spieltag ohne die Mitte oder um es in den Worten von T. Vischer zu beschreiben: „überragende Mitte“. Das trifft es auch. Sowohl Chen als auch Fichter mit weiteren zwei Siegen zur weissen Weste in Plüderhausen. Tietze und Albrecht als faire Verlierer und ein 4:0-Endergebnis im Kräftemessen der Nummern 3 und 4 (ganz, ganz stark!!!).

4:0 leider allerdings auch in einem anderen Paarkreuz – nämlich im Hinteren. Vischer auch im zweiten Einzel gegen Slavkovic leider nicht mit dem was er Woche für Woche auch während dem Training zeigt – würde das auf den Tisch kommen … allerdings ein großes Danke für den kurzfristigen Einsatz mit Info erst ca. sechs Stunden vor Abfahrt. Nickel am Nebentisch im Match gegen Kralj ebenfalls mit der Suche nach dem Hebel von Training zum Punktspiel, dieses Mal konnte er diesen noch nicht finden. Typisch für die gesamte Spieldauer ebenfalls über die volle Distanz – und fast auch typisch: ein zerschossener Ball von Gegenüber Kralj 😉

So stand am Ende ein 6:9 und die Gewissheit, dass das Konditionslevel der TTC´ler zwar ausreicht, die Verbandsliga allerdings alles andere als eine Kanonenfutter-Liga ist. Dies wird sich auch am kommenden Sonntag beim Auswärtsspiel in Beilstein zeigen. Diese wiederum schielen mit dem ein oder anderen Ex-TTC´ler auch ohne dies selbst auszudrücken Richtung Aufstieg. Der TTC schielt dagegen erst einmal auf eine gute Vorbereitung in der Trainingswoche.

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